Silvester, Rauhnächte , Kräuter

Seit der Einführung des gregorianischen Kalenders im Jahr 1582 ist Silvester der letzte Tag des Jahres. Der 31.12. hat seinen Namen von einem Papst, Papst Silvester war von 314-335 im Amt, er ist am 31. Dezember 335 in Rom gestorben. Silvester heißt übersetzt : Waldmensch.

Die Raketen-Knaller-Feuer-Feste am Jahresende haben alte germanische Wurzeln .Die Germanen glaubten, dass ihr gefürchteter Kriegs-Gott Wotan vor allem in der dunkelsten Jahreszeit sein Unwesen treibe. Der 31. Dezember liegt genau in der Mitte der so genannten “Rauhnächte”, die besonders lang und dunkel sind. Wotan, so glaubten die alten Germanen, zog an diesem Tag mit seinem wilden Gespenster-Heer durch die Lüfte.Die Germanen fürchteten die Silvesternacht und veranstalteten deshalb selbst ein “Höllenspektakel”. Jeder machte so viel Lärm, wie er nur konnte. Sie zündeten Holzräder an, die sie brennend ins Tal rollen ließen, um die Dunkelheit und die bösen Geister zu vertreiben.

Bei uns im Schwäbischen sagen wir zum 31.12. ” Altjahrsabend”

Um 24 Uhr läuten von den Kirchen alle Kirchenglocken das neue Jahr ein.

Als Rauhnächte bezeichnet man die Nächte zwischen dem 25. Dezember und dem 05./06. Januar. Nach altem Volksglauben  steht in dieser Zeit das Geisterreich offen, und die Seelen der Verstorbenen sowie die Geister haben Ausgang. Die bekannteste Tradition der Rauhnächte ist das Räuchern von Wohnungen, Gebäuden und Ställen. Zum Beispiel in der Silvester-Nacht räuchert man das Haus und den Hof und erbittet Segen für alle die darin wohnen. Es werden getrocknete Kräuter (Weihrauch, Salbei, Lavendel, Mistel, etc) und Harze auf einem Stück glühender Kohle  verbrannt . Geräuchert wird immer von unten ,im Keller anfangen,nach oben . Gut Lüften, damit das Negative abziehen kann! Im Haus durfte keine Unordnung herrschen, keine weiße Wäsche auf der Leine hängen  alles musste sauber und aufgeräumt sein.

Bei www.celticgarden.de  kann man ein tolles Ebook über einheimische Räucherpflanzen herunterladen. Sehr interessant. http://www.celticgarden.de/wp-content/uploads/2014/01/räucherpflanzen.pdf

Weit ver­brei­tet wa­ren be­stimm­te Wet­ter­wahr­sa­gungs­bräu­che, in­dem man sich an den Los­ta­gen (12 Tage v.25.12. bis 5.1.) „ei­nen Ka­len­der mach­te“. Das Wet­ter je­ner Zeit ist für das kom­men­de Jahr ma­ß­geb­lich, denn je­der der zwöl­f ­Ta­ge steht für ei­nen Mo­nat des Fol­ge­jah­res. So wie die Wit­te­rung an die­sem Los­tag zwi­schen 8 Uhr und 16 Uhr ist, so wird es auch in dem ent­spre­chen­den Mo­nat sein. Das Wet­ter des ers­ten Ta­ges ent­spricht al­so dem Mo­nat Ja­nu­ar, das Wet­ter des zwei­ten Ta­ges dem Fe­bru­ar usw. Nie­der­schlag an ei­nem der Los­ta­ge be­deu­tet, dass der  zu­ge­ord­ne­te Mo­nat eben­falls feucht wer­den wird. Son­nen­schein am Nach­mit­tag ei­nes Ta­ges ver­weist auf Tro­cken­heit in der zwei­ten Hälf­te des Monats. In­ter­essant ist, dass der 6. 01.­ ent­schei­det, ob die Wet­ter­vor­her­sa­ge der zwöl­f ­Los­ta­ge über­haupt zutrifft. Ist das Wet­ter an die­sem Tag tro­cken, dann stimmt  das Ora­kel , gibt es Schnee oder Re­gen, so stimmt die ganze Vorhersage nicht !Dem 13. Tag fällt nach die­sem Brauch ei­ne be­son­de­re Rolle zu.

Neben dem Feuerwerk hat an Silvester auch das Bleigießen Tradition. Die gegossenen Figuren sollen uns Hinweise auf Ereignisse im neuen Jahr geben.Wer auf Gesundheit im neuen Jahr bedacht ist, sollte sich Bleigießen nicht gönnen. Beim Erhitzen wird giftiges Bleioxid freigesetzt, das durch die Atemluft direkt in den Körper gelangt. Alternativen: Bienenwachs oder  Kaffesatz. Wer doch auf  Blei besteht, muss es später über den Sondermüll entsorgen…

In Spanien isst man zu jedem der zwölf Glockenschläge eine Traube  und wünscht sich etwas.

Griechen backen eine Münze in einem Brot ein.  Wer beim Verzehr  die Münze in einer Brotscheibe findet, der kann mit Glück für das ganze Jahr rechnen.

Hogmanay :Schottland, dort gehen kurz nach Mitternacht junge Männer durch die Straßen – mit Whisky , Rosinenbrot und einem Stück Kohle. Man versucht dabei, der erste zu sein, der die Türschwelle eines Freundes überschreitet.
Steht so ein Nachtschwärmer vor der Haustür, muss man ihn hereinbitten, denn er bringt Glück für das neue Jahr.

Die Argentinier: vernichten alle alten Unterlagen , die nicht mehr gebrauchten Unterlagen / Papiere werden sorgsam in kleine Schnipsel zerrissen und aus dem Fenster geworfen.

Brasilien: Man feiert in weiß , der Farbe der Unschuld, der Reinheit und des Friedens. Die brasilianischen Frauen  werfen deshalb Blumen ins Meer und stecken Kerzen in den Sand ,rote für Glück in der Liebe, weiße für den Frieden und gelbe für Geldsegen.

China: Wie auch Koreaner und Vietnamesen feiern die Chinesen das neue Jahr mit Verspätung, immer am Tag des ersten Vollmonds nach dem 21. Januar. Sie feiern aber dann 3 Tage lang. Das Haus wird geputzt die Textilien erneuert. Das Haus wird mit roten Papierstreifen und goldenen Glückszeichen verziert.Die Fenster werden kurz vor Mitternacht geöffnet damit das Glück einzieht.

Bei uns wird am. 31.12. eine schön verzierte Neujahrsbrezel gebacken und am 1.1. verschenkt oder gleich zum Frühstück gegessen.

Die 2 kleinen Brezeln sind für die Omas und das kleine Glücksschweinchen für meinen Enkel.P1050151

Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Antworten zu Silvester, Rauhnächte , Kräuter

  1. Strandsigi sagt:

    Liebe Claudia,

    da danke ich doch ganz herzlich für die ganze Information zum Silvester, ich wusste schon einiges, aber soviel nun doch noch nicht 🙂
    Das mit der Wettervorhersage ist ganz besonders toll, besonders der 13. Tag 😀 :mrgreen:
    Ich hoffe, Du stellst hier wenigstens ein Foto von Deiner Neujahrsbrezel ein, ich kann mir nämlich schon denken, dass ich wieder mal nix davon abkriege 😉 😛

    Liebe Grüße
    Sigi

    • claudia sagt:

      Hallo Sigi
      Wenn die Brezel hübsch wird auf jeden Fall aber manchmal stehe ich auch mit dem Hefeteig auf Kriegsfuss…
      Also wenn diese Wettervorhersage zutrifft dann benötigen wir im April Gummibote oder vielleicht sogar die Arche Noah…so viel Regen 🙂
      Back dir doch auch eine, macht echt Spass, ich versuche immer mit einem geflochtenen Zopf die Brezel zu verzieren. Gelingt nicht immer schmeckt aber am nächsten Tag trotzdem.

      Ganz liebe Grüße
      Claudia

  2. Doris sagt:

    Hallo Claudia,
    die Brezeln sehen aber klasse aus, die Schweinchen auch. Bei uns daheim gibt es einen Neujahrskranz aus Hefeteig, dick mit Hagelzucker bestreut. Auch sehr lecker.
    Bei uns hats früher auch geheißen, dass man zwischen Weihnachten und Neujahr keine Wäsche waschen soll. Und dass man am Neujahrstag Sauerkraut essen muss, wegen dem Reichtum fürs neue Jahr. 😉
    Geräuchert wird in Bayern zum Teil schon noch, wie ich gehört habe. Das gab es bei uns daheim nicht.

    Guten Rutsch, auch für Sigi!
    Doris

    • claudia sagt:

      Hallo Doris
      Das sind aber tolle Bräuche von denen ich noch nie etwas gehört habe. Nur das mit der Wäsche wegen der “Wilden Jagd”es durfte keine weiße Wäsche auf der Leine hängen sonst würden sie die Reiter stehlen, um sie dann im Laufe des Jahres als Leichentuch für den Besitzer zu benützen. Es durften keine Wäscheleinen gespannt werden, da sich in diesen die wilde Jagd verfangen könnte. Aber der Rest so interessant vor allem das mit dem Sauerkraut muss ich noch nachlesen.
      Ich wünsche dir auch einen Guten Rutsch
      Liebe Grüße
      Claudia

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert